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Die Zeichen unserer Zeit sind deutlich und unmissverständlich: Die berufliche Ausbildung verlangt von den Jugendlichen viele Fähigkeiten (Kompetenzen), ist höchst anforderungsreich und oft berufsspezifisch einseitig belastend.

Die Gesundheit (im umfassenden Sinn) der Auszubildenden wird zu einer immer wichtigeren Voraussetzung, um all den erforderlichen Ansprüchen im modernen Berufsleben gewachsen zu sein. Der Sportunterricht ist notwendiger ergänzender Bestandteil der Ausbildung. Heute ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass regelmässiger, richtig dosierter Sport die schulischen Leistungen positiv beeinflusst. Aber nicht nur Entspannung und Ausdauer sind dabei von Bedeutung. Der Sportunterricht leistet einen wichtigen Beitrag zur Prävention. Wer bei den ersten hundert Metern im Laufschritt bereits ausser Atem gerät, wird sich vielleicht doch noch einmal überlegen, ob er die gewohnte Zigarette wirklich anzünden soll oder nicht.

Der Sportunterricht an den Schweizer Berufsschulen ist für den Grossteil der Jugend der letzte institutionalisierte Bereich, um durch prägende Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse eine «sportive» Einstellung zum Leben zu entwickeln.

Eine sportive Lebenshaltung bedeutet eine sinnvolle, aktive, sozialverantwortliche und auch leistungsbejahende Lebensgestaltung optimistisch in Angriff zu nehmen. Gesundheit, Selbstwertgefühl und Teamfähigkeit sind im Sportunterricht unmittelbar und nachhaltig erlebbar. Dies ist wohl die beste Prävention gegen viele fragwürdige Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Auch die Arbeitgeber gewichten diese Kompetenzen immer stärker.

Heute ist der Berufsschulsport gesund, vital und vielfältig.

Leitideen des Sport- und Gesundheitsunterrichts

  • Der Sportunterricht verbessert das physische, psychische und soziale Wohlbefinden und
    fördert die Gesundheit.
  • Der Sportunterricht soll die Lernenden zum selbstständigen Sporttreiben befähigen und zum Nachdenken über das eigene sportliche Handeln anleiten.
  • Gesundes Bewegen und sportliches Handeln sowie das Verstehen dieser Tätigkeiten leisten einen wesentlichen Beitrag zur ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung. Es führt zu einem verantwortungsbewussten, nachhaltigen Verhalten gegenüber der eigenen Person, der Gesellschaft und der Umwelt.
  • Durch das gemeinsame Bewegen thematisiert der Sportunterricht die Aspekte der Gemeinschaftsfähigkeit.
  • Der Sportunterricht beeinflusst die Lebensqualität positiv und fördert die Vorraussetzungen für ein lebenslanges Bewegen.

Ziele des Sport- und Gesundheitsunterrichts

  • Sport an der Schule trägt zu einem positiven Lernklima bei und damit zur Verbesserung der Schulkultur. Die Jugendlichen erhalten die Möglichkeit sich unter ihresgleichen freudvoll zu bewegen.
  • Spezifische Belastungssituationen, sowie Fehl- und Überbelastungen des Bewegungsapparates werden analysiert.
  • Gesundheitsförderliche Verhaltensweisen und vorbeugende Massnahmen werden gezeigt und angewendet.
  • Der Sportunterricht ermöglicht das Erleben vielfältiger Bewegungsformen. Die Jugendlichen werden auf Möglichkeiten des Sporttreibens in der Freizeit aufmerksam gemacht und darüber informiert. Ziel ist es, die Jugendlichen zu motivieren sich auch über die Schulzeit hinaus regelmässig zu bewegen.
  • Der Unterricht nimmt deshalb Bezug zu ausserschulischen Sport- und Bewegungsangeboten. Er vermittelt ebenso die notwendigen motorischen, sportartspezifischen Fertigkeiten und Regelkenntnisse.
  • Die Jugendlichen werden bei der Festlegung von Inhalten mitbeteiligt. Sie erhalten die Gelegenheit ihre eigenen sportlichen Erfahrungen, ihre Interessen und Neigungen aktiv miteinzubringen.
  • Dadurch soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden Verantwortung zu übernehmen und Sportaktivitäten selbstständig zu organisieren.
  • Im Sportunterricht werden Rücksichtnahme, tolerante Grundhaltung, gegenseitiges Helfen und Fairness als allgemeine Umgangsformen gepflegt. Das unterstützt eine konstruktive Zusammenarbeit verschiedener Persönlichkeiten und fördert die Integration.
  • Der Sportunterricht gibt den Jugendlichen die Möglichkeit zu erkennen, dass eine sportliche Grundhaltung auch in anderen Lebensbereichen entscheidend sein kann und fördert diese Transferleistung.
  • Die Schüler erkennen, dass sie durch den Sport sowohl ihre Leistungsfähigkeit als auch die Belastbarkeit im Sport und in anderen Lebensbereichen erhöhen und sie dadurch ihre allgemeine Leistungsfähigkeit vergrössern.