In Zusammenarbeit mit der Stiftung «Road Cross» und der Kantonspolizei St. Gallen führte das BWZ Toggenburg zum neunten Mal eine Sonderwoche zum Thema Unfallprävention im Strassenverkehr durch. Rund 650 Lernende nahmen daran teil
Früher ist man einfach Auto gefahren. Man hat nach vorne geschaut und sich auf die Strasse konzentriert. Gefahr entstand vielleicht durch allzu mitteilsame Beifahrer oder nicht angepasste Fahrweise. Die Autos waren eher bescheiden motorisiert, es gab kein Handy und kein Internet und kaum jemand wollte sein simples Autoradio als Audioanlage verstanden wissen. Allerdings waren früher deutlich mehr Menschen alkoholisiert unterwegs als heute.
«Rollende Büros»
Heutzutage sind die Menschen in rollenden Büros unterwegs. Die Displays in den Autos sind bald grösser als die PC-Bildschirme zu Hause, Internet ist Standard, via Handy oder der Armbanduhr kommen E-Mails, WhatsApps und Anrufe, die Video- und Audioanlagen haben High-End-Qualität und Motorisierungen jenseits von 200 PS sind allgemeiner Standard.
Unfallursache Nr. 1: Ablenkung
Angesichts dieser Fakten erstaunt es kaum jemanden, dass die Ablenkung vom Strassenverkehr Unfallursache Nummer 1 ist. Noch vor dem Rasen und ganz weit vor Alkohol und anderen Drogen. So waren im Jahr 2022 35'750 Unfälle mit Sachschaden, 18'396 Leichtverletzte, 4’002 Schwerverletzte und 242 Todesfälle auf Schweizer Strassen zu beklagen.
Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber
Andreas Truniger von der Kantonspolizei St. Gallen und vier verschiedene Moderatoren und Moderatorinnen von der Stiftung Roadcross haben am Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg (BWZT) in neun interaktiven Veranstaltungen während einer Woche, zusammen mit den Lernenden, die Hintergründe dieser Problematik erarbeitet. Es ging darum, den jungen Erwachsenen an ausgewählten Beispielen die Tragweite ihrer Handlungen bewusst zu machen und ihnen die immense Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber zu zeigen.
Fatale Folgen, auch finanziell
Unbewusst übernehmen sie Verantwortung, wenn sie zum Beispiel während des Fahrens eine WhatsApp schreiben oder ein Youtube-Video schauen. Die Tatsache, dass die finanziellen Folgen eines banalen Auffahrunfalls schnell einmal die Zahl von 1,5 Millionen Franken erreichen können, macht sprachlos. Das ist viel Geld für einen jungen Menschen, der noch nicht mal seine Lehre abgeschlossen hat.
Alle Menschen treffen ständig Entscheidungen, Hunderte jeden Tag. Allerdings haben die im Strassenverkehr manchmal enorme Auswirkungen. Sich das frühzeitig bewusst zu machen, war das Ziel der Sonderwoche am BWZ Toggenburg.